Rund um St. Petersburg
28 07 2012So, die ersten zwei ganze Tage in St. Petersburg sind bereits vorbei und es ist Zeit für ein kleines Update.
Nach einem super Frühstück (kann das Newsky Hotel Grand echt nur empfehlen – und zwar nicht nur wegen dem Frühstück 😉 ) haben wir uns frisch gestärkt auf den Weg zum Peterhof (ca. 30 km westlich) gemacht. Wir haben uns für das Tragflügelboot (Anlegestelle hinter der Eremitage an der Newa) aus Zeitgründen entschieden. Die Fahrt dauerte ca. 30 Minuten und führte an den Inseln in der Flussmündung vorbei, was uns interessante Eindrücke vom Leben in St. Petersburg bescherte. Auf diesen Inseln gibt es viele Plattenbauten und am Ufer rosten Schiffwracks vor sich hin. Im krassen Gegensatz hierzu standen die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die gleich in der Nähe anlegten.
Beim Peterhof angekommen, durften wir zuerst mal wieder bezahlen. Der Eintritt ist in der Schiffspassage ja nicht dabei. Aber auf jeden Fall bekommt man für sein Geld auch was zu sehen! Der Peterhof ist eine riesige Parkanlage – lässt sich mit dem Central Park in NYC vergleichen – mit vielen Fontänen, Kaskaden, Schlössern etc. Nicht umsonst wurde das ganze Ensemble von Schloss, Park und Pavillonen 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Parkanlage gehört zu der gleichnamigen Stadt, welche bereits 1706 gegründet wurde und heute administrativ zu St. Petersburg gehört.
Unser Weg führte uns zuerst zum grossen Palast, der im Vordergrund durch eine riesige Kaskade dominiert wird. Hier gibt es etliche vergoldete Figuren, die auf Hochglanz poliert und eher etwas kitschig aussehen – trotzdem ein schöner und sehr imposanter Anblick. Weiter ging unser Rundgang durch den unteren Park zur Schachbrett-Kaskade. Hier waren etliche Gärtner mit Rasen mähen, Unkraut jäten, pflanzen, putzen, giessen etc. beschäftigt. Will gar nicht wissen wieviele das waren. Dementsprechend sah der Park aber auch sehr gepflegt und sauber aus. Mit einem Elektrozug haben wir eine Rundfahrt durch einen abgetrennten Bereich des Parks gemacht und sind an sehr idyllische Plätzchen vorbeigekommen. Weiter führte unser Weg zum Schloss Mont-Plaisir, welches im Verhältnis zwar eher schlicht, aber dennoch ziemlich prunkvoll verziert war. Nach einem Abstecher zum Schloss Marly ging es bereits wieder zurück mit dem Boot nach St. Petersburg.
Von der Anlegestelle gingen wir kurz zurück ins Hotel bevor wir für das Nachtessen ins Restaurant „1001 Nights“ gingen. Das Restaurant konnte mit seinem Ambiente und dem leckeren Essen punkten, wohingegen der Service sich aufgrund der Sprachbarriere als etwas schwierig gestaltete.
Nach dem leckeren Essen ging es weiter zur Erlöserkirche und dem Markt gleich nebenan. Mit den vielen farbigen Zwiebeltürmen ist diese Kirche eher ein Fremdkörper in St. Petersburg, schaut aber Super aus!
Erbaut wurde sie von 1883 bis 1912 an der Stelle, an der Alexander II. einem Attentat zum Opfer fiel. Sie wurde zur Hundertjahrfeier des Sieges über Napoleon Bonaparte im „Vaterländischen Krieg“ und zum 300-jährigen Jubiläum der Romanow-Dynastie eröffnet.
Der Markt nebenan quillt vor Babuschkas, Matruschkas, Schachbrettern, Magneten etc. beinahe über. Ein Besuch abends lohnt sich definitiv, da man mit Abstand die besten Preise für kleine Souvenirs erzielen kann. Auch ohne was zu kaufen, gibt es sehr viel zu sehen und zu entdecken.
Heute führte uns unser Weg zum Katharinenschloss und nach Pawlowsk etwa 25 km südlich von St. Petersburg. Bereits die Anreise gestaltete sich als abenteuerlich, da hier echt kaum jemand Englisch versteht geschweige denn spricht… Naja, ein paar Worte Russisch helfen dann schon und wir haben unser Ziel auch erreicht. Los ging es mit der Metro (One-Way für 28 Rubel) zum Witebsker Bahnhof. Man sollte beachten, dass einige Metrostationen erst um 10 Uhr geöffnet werden für den Verkehr von Stadtzentrum nach aussen hin.
Beim Witebsker Bahnhof wollten wir gerne mit dem Vorortszug bis nach Puschkin fahren. Nach einigem Hin und Her haben wir dann auch den richtigen Ticketschalter gefunden (der Taxi-Mafia ausweichen) und unser Ticket gekauft. Ein Retourticket kostet gerade mal 72 Rubel, der Taxifahrer wollte für einen Weg 1500 haben! Doch das nächste Hindernis liess nicht lange auf sich warten. Zwischen 10 und 12 Uhr verkehren die Vorortszüge nicht – Super. Also nochmals aus dem Bahnhof raus, Picknick einkaufen, an einem Strassenstand eine leckere Pastete essen und wieder in den Bahnhof rein.
Mit ein bisschen Suchen haben wir den richtigen Zug gefunden und sind pünktlich abgefahren. Wir schienen im ganzen Zug die einzigen Touristen zu sein. Leider wussten wir nicht genau, wann unsere Haltestelle kommt und so versuchten wir unser Glück beim Sitznachbar. Leider konnte der kein Englisch und verstand nur unseren Wunsch nach Pawlowsk/Puschkin zu kommen. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, einen Bekannten anzurufen und nach dem Weg zu fragen. Dieser hat ihm die passende Antwort sogar auf Englisch übersetzt und so wussten wir, wo es hingeht 😉 Sind echt extrem nett die Russen!
Am Bahnhof angekommen, winkten wir uns ein Sammeltaxi raus und für günstige 28 Rubel ging es zum Katharinenschloss. Dieses beeindruckt vor allem durch die goldenen Türme an einem Flügel. Natürlich stand auch ein Besuch der riesigen Parkanlage und des Inneren des Katharinenschlosses auf dem Programm. Hier möchte ich speziell das Bernsteinzimmer erwähnen, das sicher einen Besuch wert ist!
Nach ein bisschen rumschlendern, picknicken und einer netten Begegnung mit einer echt russischen Babuschka ging es mit dem Sammeltaxi weiter zum Pawlowsk – einem weiteren Park mit Schloss. Auch hier waren die Mitfahrer wieder sehr hilfsbereit, da wir nicht genau wussten, wo wir raus sollten. Das Schloss hier ist eher schlicht gehalten und eine wahre Augenweide nach dem ganzen Prunk im Katharinenschloss. Die dazugehörige Parkanlage haben wir in einer Kutsche erkundet bevor es dann auf demselben abenteuerlichem Weg Sammeltaxi-Vorortszug-Metro zurück in die Stadt ging.
Nach einem leckeren Nachtessen mit Pelmeni, Stroganoff, Beef Filet, Pojarksy und Mille feuille in einem Wildspezialitätenrestaurant (100g Elch kosten sage und schreibe 1500 Rubel) ging es zurück ins Hotel nach zwei erlebnisreichen Tagen.
Interessante Berichte bisher. Wäre schön wenn Du die Fotos in einem grösseren Format hochladen könntest. Das Essen sieht ja extrem lecker aus, wir haben wohl damals an den falschen Orten gespiesen.
Merci für dis Kompliment. Sobald i usegfunde han wie das mit de WordPress App gaht, wirdi das mache. Momentan sinds scho megachli…
sÄsse isch ächt super sowit! Vor allem dSuppene sind sehr guet.